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Ausstellungen
Was ich möchte? Den Betrachter interessieren, ihm ein Angebot machen sich in meine Welt zu begeben - eine Welt die frei ist in Farbe und Formen. Meine innersten Visionen, Stimmungen und Emotionen sollen sichtbar und fühlbar gemacht werden. Der Betrachter soll auf eine Reise gehen, Strukturen erkunden und diese auch hinterfragen.
Ich kombiniere gerne mit warmen, erdigen Tönen, von mir entwickelt aus einer Vielfalt an Materialien, die in aufwändiger und ausgeklügelter Mischtechnik auf Leinwand oder Papier verarbeitet werden. Rost, Textiles, Muscheln, Sand, Papier oder selbst gesiebte Erde geben Struktur, kombiniert mit natürlichen Beizen entstehen ganz besondere Farben und Strukturen.
Elke Bührmann
Elke Bührmann und Toby Wichmann zeigen ihre Werke im Kunstgewerbehaus
Scheeßel - „Was beiden Künstlerinnen gemein ist – sie freuen sich immer noch über ihren Erfolg und betrachten ihn nicht als selbstverständlich.“
Mit dieser Einschätzung beschrieb Laudatorin Maren Knüppel ihre Freundinnen Toby Wichmann und Elke Bührmann anlässlich der Vernissage zur Ausstellung „Bronze trifft Farbe“ auf der Meyerhofdiele in Scheeßel. Und so unkompliziert und beinahe bescheiden, zugleich aber den Besuchern voller Empathie und engagiert zugewandt, präsentierten die beiden bei der anschließenden Besichtigung im Kunstgewerbehaus ihre Bilder und Plastiken.
Die Ausstellung war aus der Idee der Künstlerin Ruth Cordes entstanden, ihre kleine Galerie in Bremen regionalen Künstlern als Plattform zur Verfügung zu stellen. Denn die Galerie durfte – weil Einzelhandel – im Gegensatz zu anderen Ausstellungsorten öffnen. Dass nahezu alle ausstellenden Künstler aus dem norddeutschen Raum zum Teil weite Wege nach Wagenfeld auf sich genommen hatten, verdeutlichte, wie sehr sie sich nach Öffentlichkeit und dem Kontakt mit Kunstinteressierten sehnten.
Von Otto Oberstech
Anfassen ausdrücklich erlaubt: Die Bilder der Malerin Elke Bührmann dürfen berührt werden. Nur so teilt sich deren sinnliche Wirkung den Betrachtern mit. Bis zum 8. August sind die Werke der Bremer Künstlerin in der Galerie 78 von Vladimiro Miszak in der Schillerstraße 78 zu sehen.
Elke Bührmann ist spät zur Malerei gekommen und hat in den vergangenen Jahren ihren eigenen Stil entwickelt. „Mixed Media" nennt sie ihre Art der abstrakten Malerei. Die zum Teil großformatigen Bilder setzen sich aus verschiedenen Schichten zusammen. Durch Kratz- und Klebetechniken entstehen Strukturen und Formen, die eine dreidimensionale Anmutung hervorrufen. Zur Anwendung kommen eine selbst gemachte Spachtelmasse, Papierschnipsel und verschiedene Farben wie Tusche, Acryl oder Airbrush-Farbe.
Besondere Effekte erzielt die Künstlerin durch künstliche Patina. So entstehen bläuliche oder grünliche Farbtöne, die einen Alterungsprozess simulieren. „Ich lasse Papier rosten und nutze diesen besonderen Effekt, um neue Formen und Farben entstehen zu lassen", erläutert Bührmann. Ihre Bilder erinnern zum Teil an Collagen, die dazu auffordern, eine verborgene Bedeutung zu entschlüsseln. Die Bilder haben eine kontemplative Wirkung und fordern dazu heraus, sich intensiv auf das Gezeigte einzulassen.
Kunst wird so zu einem Prozess der individuellen Erfahrung, bei dem das Bild sich den Betrachter sucht und nicht umgekehrt, davon ist Elke Bührmann über-zeugt.
Anregung und Inspiration findet sie in der Natur, der Literatur oder auch bei anderen Künstlern.
„Ein Teil von mir“ – in jedem Werk
Seit 20 Jahren gehört die Malerei zu Elke Bührmann. Sie begann damit, als sich abzeichnete, dass ihr das Leben auf dem platten Land nahe Bremen als Hausfrau und Mutter (eines mittlerweile erwachsenen Sohns) nicht genügte. Nach Ausbildung und aufreibendem Job (die 51-Jährige hat für Mercedes in Bremen mehrere Kantinen aufgebaut) konzentrierte sie sich also nun auf ihr Talent, mit Hilfe von Farben Stimmungen einzufangen. Begeisterte sie zu Beginn die Menschen mit gegenständlichen Werken, verlegt sie sich mittlerweile komplett aufs Abstrakte. Dabei wachsen ihre Bilder in Etappen: sie skizziert, beobachtet, verwirft, vernichtet und rettet, sie lässt sich inspirieren von Farben und Materialien der Natur, probiert und feilt an Technik und Sujet. Und gibt immer einen Teil von sich Preis.